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BLogbuch 6 2009: Von der Opposition zum Widerstand – Eine kritische Einschätzung der Sezession in der ‚jungen Welt‘

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Inhalt

»Endlich kracht’s in der jungen Welt«. Mit dieser Überschrift erschien anläßlich der Frankfurter Buchmesse mit Datum vom 14. Oktober ein täuschend ähnliches fake des unter der Linken allseits heißgeliebten ‚Mitteilungsblatts für die Verfolger des Stasi-Regimes’. Als Beilage ein vierseitiges Extrablatt der Gruppe Gegen die Strömung, die die Redaktion der jungen Welt sich geweigert hatte, ihrer Ausgabe vom 1. Mai (gegen Bares selbstverständlich) beizulegen. Diese Weigerung war jedoch nicht ohne Widerspruch von Teilen der Redaktion geblieben und kulminierte schließlich in dem Leserbrief einiger »AutorInnen«, der ebenfalls nicht veröffentlicht werden durfte und in der jungen (Gegen‑) Welt nachzulesen ist. (1)

Darin kritisieren die Autoren die einseitige politische Ausrichtung der junge Welt-Herausgeber. Die Zeitung folge »an vielen Punkten einer antiimperialistischen Hauptfeind-USA-und-Israel-Linie«, was sich besonders an einer »unerträglichen Verniedlichung des offen antisemitischen Staatschefs des Iran« festmache und der in ‚antiimperialistischen’ Kreisen gepflegten Taktik folge: „der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Diese Taktik habe zu einem Bündnis Ahmadineschads mit westlichen Holocaust-Leugnern und zu offenen Angriffsdrohungen gegen den Staat Israel geführt.

Da in den Texten der jungen (Gegen-) Welt verschiedene eigentlich miteinander als unvereinbar erscheinende Dogmen der west-deutschen Linken unmittelbar aufeinander prallen (marxistisch-leninistische, anti-deutsche, situationistische), die vermutlich nur wegen ihrer Einseitigkeit friedlich nebeneinander koexistieren können, sollen im folgenden einige dieser Einseitigkeiten genauer untersucht werden. Dadurch lassen sich diese Dogmen zwar nicht auf Anhieb widerlegen, aber vielleicht so stark in Bewegung versetzen, daß sie bei ihren möglichen Zusammenstößen früher oder später zerplatzen werden, was, so ist zu hoffen, zu einer offenen und öffentlichen Diskussion unter der widerstandsbereiten Opposition gegen Die Linke führen würde. Denn eine solche wäre unbedingt erforderlich, damit die gelungene junge-Welt-Aktion keine Eintagsfliege bleibt, sondern perspektivisch zum Aufbau einer Einheitsfront gegen den linken Sozialimperialismus, den Faschismus des 21. Jahrhunderts, führt, die sich dann auch nicht mehr nur auf die wenigen verbliebenen »Kryptokommunisten« (Originalton junge-Welt-Herausgeber Koschmider) beschränken, sondern in die immer noch ausstehende Große proletarische Kulturrevolution einmünden wird.

(1) Siehe auch: rote-jungewelt.de (2) junge Welt 17./18.10.2009: Feinde haben wir genug. Bürgerliche und Kryptokommunisten vereint im Kampf gegen junge Welt.

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