Debatte 3 

VORTRAG Das Wertgesetz und der Sozialismus des 20. Jahrhunderts (Ulrich Knaudt) »

(VORTRAG vor der Marx-Gesellschaft in Oer-Erkenschwick am 31.03.2009)
In Evgenii Preobraženskijs Buch aus den 20er Jahren Die neue Ökonomik wird die Überlegung theoretisch durchgespielt, auf welche Weise die unmittelbaren Produzenten, wenn sie die gesellschaftliche Produktion selbst in die Hand nehmen, sich am Marxschen Kapital orientieren sollten. Preobraženskijs Buch ist auch heute noch von recht großem Interesse, weil sich darin die Borniertheit, mit der die Bolschewiki an der gesellschaftlichen Produktion gescheitert sind, getreulich widerspiegelt. Denn im Zentrum dieses Buches steht die Frage, wie im Ringen mit und im Kampf gegen die Bauern die Voraussetzungen für die industrielle Entwicklung der Sowjet-Wirtschaft durch die sog. »ursprüngliche sozialistische Akkumulation« geschaffen werden können. »

NACHTRAG »

Das Wertgesetz und der Sozialismus des 20. Jahrhunderts (Ulrich Knaudt)
(Fortsetzung des VORTRAGs vor der Marx-Gesellschaft in Oer-Erkenschwick am 20.03.2010)
Zunächst ist zu fragen, in welchem Maße das von Marx in den Sassulitsch-Briefen angedeutete ‚Programm’ der russischen Revolution auf der Grundlage des Agrarkommunismus der russischen Gemeinde (commune rurale) durch die seit Februar 1917 stattfindende Agrarrevolution der russischen Bauern bestätigt wurde und woran diese gescheitert ist. Daran anschließend wird in einem Textvergleich auf eine weitere Differenz zwischen Lenin und Marx verwiesen bei der unterschiedlichen Verwendung des Begriffs Commune in: Der Bürgerkrieg in Frankreich von Marx und in Lenins Staat und Revolution und worin sich die Vorstellung beider von der Selbstregierung der Produzenten unterscheidet. »

ZUSAMMENFASSUNG »

Das Wertgesetz und der Sozialismus des 20. Jahrhunderts
Diese ZUSAMMENFASSUNG enthält ein Konzentrat des VORTRAGs und NACHTRAGs in Oer-Erkenschwick. »

Anhang 1 ARBEITSPAPIER »

Das Wertgesetz und der Sozialismus im 20. Jahrhundert

Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts löste E. Preobraženskijs Buch Die Neue Ökonomik unter Anhängern und Gegnern der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) eine lebhafte Debatte aus. Darin vertritt Preobraženskij eine recht eigenwillige Interpretation der Marxschen Werttheorie, auf die sich dann auch die Verantwortlichen für die Durchführung der Zwangskollektivierung Ende der 20er Jahre theoretisch stützen, ebenso wie all die späteren Rechtfertigungsversuche von vergleichbaren als revolutionär begründeten Zwangsmaßnahmen beim Aufbau des Sozialismus gegen die Masse der bäuerlichen Bevölkerung. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung zwischen der ‚linken’ (Preobraženskij, Trotzki) und der ‚rechten’ Fraktion der Bolschewiki (Bucharin und zunächst Stalin) steht die Frage, in welchem Umfang die Bauernschaft für die erweiterte Reproduktion der staatswirtschaftlichen Großindustrie heranzuziehen sei, wobei Lenins letzte Aufsätze, darunter Über das Genossenschaftswesen, den von beiden Seiten, zumindest verbal, akzeptierten Ausgangspunkt bildeten. »

Anhang 2 »

Biographische Angaben zu Evgenii Alekseevi Preobraenskij (1886-1937) »

Anhang 3 »

Vera Sassulitsch an Karl Marx (Das französische Original und eigene Übersetzung) »

Anhang 4 »

Ulrich Knaudt: Offener Brief an Roberto Fineschi
Antwort auf einen an die Teilnehmer der Marx-Kolloquien weitergeleiteten Artikel von Roberto Fineschi in der jungen Welt. Vom 11.04.2004. »