●●● An dieser Stelle soll zu herausragenden oder nebensächlich erscheinenden und im Informations-chaos untergegangenen oder alles andere erdrückenden Ereignissen, Aktionen, Statements und AUSsprüchen, die angeblich für sich selbst sprechen, EINspruch eingelegt werden. Ein EINspruch ist ebenfalls angesagt, sollten sich jene AUSsprüche nachträglich als fakes oder schlichte Propagandablasen erweisen, die hier in ein neues Licht gerückt werden sollen. ●●●
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Das russisch-deutsche Nachkriegsverhältnis beruht auf permanenten Erpressungen vonseiten Rußlands. Diese wurden den Wählern der SPD als ‚Antifaschismus‘ und denjenigen der CDU als deutsch-amerikanischer Widerstand gegen Moskau verkauft. Die übrigen Parteien sind heute, abgesehen von den (offenen oder verdrucksten) Putinisten, der allgemein üblichen deutschen Rußland-Politik zuzuordnen. Diese hängt, was aber niemanden besonders zu interessieren oder gar zu irritieren scheint, in letzter Instanz an der Nabelschnur des Zwei-Plus-Vier-Vertrags. Sollte diese eines Tages von Trump, Putin, oder beiden gemeinsam aufgrund eines ‚Deals‘ durchtrennt werden – was immer weniger auszuschließen ist –, befände sich Deutschland in einer noch ungünstigeren politischen Lage als heute ‚die‘ Ukraine (= Ukrajina ohne ‚die‘), die zwischen 1917 und 1991 für eine relativ kurze Zeit einmal keine großrussische Provinz, sondern ein souveräner Staat innerhalb der UdSSR gewesen war und erst 1991 nach Auflösung der Union der… (der Rest ist geschenkt), ein per Volksabstimmung unabhängiger ‚westlich‘-europäischen Staat wurde.
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Dagegen fand die ‚Wiedervereinigung‘ des in zwei beschränkt–souveräne Staaten gespaltenen post-Hitler-Deutschlands (dessen ‚westliche‘ Hälfte die Nachfolge der Weimarer Vorkriegs-Staatlichkeit für sich in Anspruch nahm) nicht per Volksabstimmung, sondern als Fusion der groß-russischen mit der west-alliierten Hälfte Rest-Deutschlands statt. Nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums Anfang der 90er Jahre und dem Abzug der sowjetischen und der ‚westlichen‘ Besatzungsarmeen aus den deutschen Besatzungszonen, die sich im Unterschied zur Soveckaja Armija danach in NATO-Partner Gesamtdeutschlands verwandelten, wurde der Besatzungsstatus der beiden deutschen Teilstaaten endgültig aufgehoben und die östliche mit der ‚westlichen‘ Hälfte als Bundesrepublik Deutschland ‚wieder’vereinigt – wenn diese Vereinigung auch mit dem ‚Schönheitsfehler’ behaftet war, daß die deutsche Bourgeoisie in Ermangelung eines von den Kriegsgegnern Hitler-Deutschlands mit ihr abgeschlossenen Friedensvertrags die Abtretung von ca. einem Viertel des Weimarer Vorkriegs-Deutschlands hinnehmen mußte, das sich aufgrund der imperialen Zauberkünste Josef Stalins als ‚Westverschiebung Polens’, einfach in Luft auflöste (während bereits Anfang der 50er Jahre in einem ‚Freundschafts-Vertrag‘ der DDR mit der Volksrepublik Polen die „Oder-Neiße-Grenze“ als neue deutsche Ostgrenze vereinbart worden war), die mit Abschluß des Zwei-Plus-Vier-Vertrags (1991) schließlich auch von der Bundesregierung als deutsche Ostgrenze anerkannt wurde.
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Heute, 33 Jahre nach der ‚Deutschen Wiedervereinigung‘ erweist sich nach der Lostrennung der bundesdeutschen ‚Kolonie‘ von ihrem US-amerikanischen ‚Mutterland‘ und angesichts der weltpolitischen Zwangslage, in der sich das ‚wieder’vereinigte Deutschland zwischen Axe und USA befindet – das unter Donald Trumps zweiter Präsidentschaft weiterhin als einer seiner schärfsten Weltmarkt-Konkurrenten wahrgenommen wird – dessen Bestand als zutiefst erschüttert. Offenbar sieht Trump in dieser seinem europäischen Einflußbereich zugefallenen gesamtdeutschen ‚Kolonie‘ eher einen sein gutes Verhältnis, (oder sein Abhängigkeitsverhältnis ?) zu Putin – das bisweilen schon ein wenig an Landesverrat grenzt! – beeinträchtigenden Störfaktor, den er liebend gern bei passender Gelegenheit abstoßen würde, indem er der BRD z.B. den Atomschirm entzieht und sie der politisch-militärischen ‚Schutzlosigkeit‘ preisgibt, wodurch er sie zur leichten Beute des großrussischen Empirealismus machen würde, was durch den Wahlsieg der rechten und linken faschistischen ‚Bruderparteien‘ Putins in Mitteldeutschland endgültig besiegelt würde. Einen solchen Wahlsieg hatten auch Trump gemeinsam mit seinem Milliardärsfreund Elon Musk bei der Bundestagswahl Anfang dieses Jahres vor Augen, dem sie eine entscheidende propagandistische Starthilfe verpassen wollten, indem den f…en Germans in f…en Germany dringend geraten wurde, gefälligst AfD zu wählen (oder wir ziehen den Stecker für unsere Mittelstreckenraketen in Deutschland)! Keine sehr freundliche Einmischung in den Wahlkampf eines (ungeliebten) …NATO-Partners, die aber dafür von ‚unseren lieben Landsleute in der Zone‘ aus billigen Revanchegelüsten ihren westdeutschen ‚Brüdern und Schwestern‘ gegenüber freudig befolgt wurde! Wir dürfen daher gespannt sein, was sich die KGB-erprobte post-sowjetische Hegemonialmacht für ihre ehemals real-sozialistische Kolonie östlich von Torgau an der Elbe noch so alles an Überraschungen ausgedacht hat oder zukünftig ausdenken wird…
Da Trump die VR China als seinen größten, weil militärisch und ökonomisch stärksten Konkurrenten im Ringen um die Weltherrschaft und Putins Neues Zarentum als seinen künftigen Bündnispartner gegen jene versteht, würde er, ausgehend von seiner rechtsradikalen Programmatik, dann wohl auch nichts gegen die Rückkehr seines ehemaligen sowjetischen Verbündeten bis an die Elbgrenze, an der die beiden Weltmächte im Frühjahr 1945 friedlich aufeinandergestoßen waren – und letztlich auch nichts gegen diese als Scheidelinie einer erneuten Ost-West-Spaltung Europas, wie sie im Sommer 1945 aus der Zerschlagung des ‚Dritten Reichs‘ durch die Anti-Hitler-Koalition hervorgegangen war, einzuwenden haben.
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Derartige Überlegungen sind seit Trumps zweiter Präsidentschaft keine reine Spekulation mehr. Sie werden mit ziemlicher Sicherheit zur Verhandlungsmasse der von ihm mit der faschistischen Axe in Zukunft eingestielten tollen politischen ‚Deals‘ gehören, wenngleich sich diese bisher als reine Luftnummern erwiesen haben. Make America great again – alles übrige geht einen rechtsradikalen Sozialchauvinisten, wie Donald Trump einer ist, im Grunde nichts an! Und gerade darin scheint er sich mit dem (faschistischen) Neuen Zaren im Kreml als seinem bevorzugten politischen Geschäftspartner ganz hervorragend zu verstehen. Der ‚Westen‘, diese bunte Ansammlung unterschiedlichster kapitalistischer Konkurrenten der Weltmacht USA, die sich nach Trumps Auslegung der Monroe-Doktrin lieber früher als später in das US-Imperium werden eingliedern lassen müssen, interessiert ihn darüber hinaus herzlich wenig! Das ‚westliche‘ Europa, einschließlich ‚der‘ Ukraine, ist als kapitalistischer Weltmarkt-Konkurrent für Trump eher ein Störfaktor und weniger als möglicher Bündnispartner in der Auseinandersetzung der USA mit der VRCh von Nutzen und Interesse.
Sein Verhältnis zu Iran hatte Trump bereits unter seiner ersten Präsidentschaft während der Verhandlungen mit den Mullahs, in die die Europäer nur notgedrungen einbezogen worden waren, restlos versiebt. Die Folge: Inzwischen steht Iran neben Israel auf der Schwelle zur zweiten nahöstlichen Atommacht und und zur atomaren Mitgliedschaft in der anti-‘westlichen’ Axe. Alles andere, was sich jenseits der möglichen amerikanisch-chinesischen Konfrontationslinie bewegt, ist für Trump von sekundärer Bedeutung.
Putinismus und Trumpismus entsprechen einander und in Verbindung mit dem putinistischen rechten Mainstream aus Leuten wie Orbán, Fico oder Vučić, die mit der Globalen Rechten unter der Führung Putins gemeinsame Sache machen. Als typische Vertreter des rechten Radikalismus in Europa treten sie gemeinsam als politische Feinde des ‚Westens‘ auf. In Trumps eindeutiger Orientierung für Putin und gegen Ukrajina würde der sog. ‚Ukraine-Krieg‘, sollte es zu einem Deal zwischen Trump und Putin kommen, zum Vorspiel einer ‚friedlichen‘ russisch-amerikanischen Neuaufteilung des künftigen Vorkriegs-Europas werden, die nichts anderes sein würde als es 1939 der Hitler-Stalin-Pakt gewesen ist…